Dies ist der dritte Teil meiner Blogserie über die Tour mit unserem kleinen Hubdachwohnwagen im Sommer 2019, die uns vier Wochen lang durch Südschweden geführt hat. Es war unsere erste Campingreise mit einem Wohnwagen, mein Mann und ich hatten uns erst im Frühjahr eine 23 Jahre alte Eriba Eribelle gekauft und renoviert, es war also "Neuland" für uns. Wir waren danach so begeistert, dass wir 2020 wieder auf Campingtour nach Schweden fahren wollten, aber dann kam ja bekanntlich alles etwas anders, und wir haben uns dafür entschieden, zuhause zu bleiben. Also berichte ich hier vom Sommer vor Corona und hoffe auf bessere Zeiten...
Nach Österlen waren wir zehn Tage in Blekinge, wo ich praktisch alle Sommerferien meiner Kindheit verbracht habe - und viele Sommer danach. Meine Familie hatte dort ein Ferienhaus; seit es vor mehr als zehn Jahren verkauft worden ist, hatten wir den Ort und die Umgebung gemieden. Nun waren wir wieder einmal dort und es war gar nicht so schlimm... So viel wie befürchtet hatte sich nicht verändert. Es war eine wunderschöne Zeit, wir haben uns alle Orte angesehen, an denen wir früher gewesen waren und wurden nicht enttäuscht.
Dies ist der zweite Teil meiner Blogserie über unsere Schwedentour im letzten Sommer (2019), unsere erste Campingreise mit unserem kleinen Hubdach-Wohnwagen, den wir in den Monaten davor restauriert hatten. Den ersten Teil der Serie findet Ihr hier. Eigentlich wollten wir in diesem Jahr wieder mit dem Wohnwagen nach Schweden fahren, aber die Pandemie kam uns dazwischen und wir haben uns gegen eine Campingreise in diesem Jahr entschieden. Wir hoffen auf 2021!
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Nun waren wir also angekommen... Wir hatten in Kivik einen wunderschönen Campingplatz für die ersten Tage unserer Schwedenreise gefunden. Jetzt mussten wir uns erst einmal in Ruhe mit den technischen Routinen eines Campingurlaubes mit einem Wohnwagen vertraut machen. Hier auf dem Platz gab es keine Keycard, sondern Duschmünzen, das war gut, so etwas kannten wir vom Segeln. Dann war da noch die Entleerungsstation für unser Chemieklo (wir betreiben es meistens ohne Zusätze und wenn, dann verwenden wir ein umweltfreundliches Granulat) - das war auch nicht so schlimm wie gedacht.
Dann waren wir soweit: jetzt konnte die Gegend erkundet werden! Wir waren schon einmal in Kivik gewesen - damals hatten wir abends im Fischrestaurant am Hafen sehr gut gegessen. Die Abendstimmung war fantastisch gewesen, daran erinnerten wir uns gerne. Also ab zum Hafen, mal sehen, ob wir noch etwas wiedererkennen würden. Es war irrsinnig voll und wuselig, wir waren etwas erschrocken: ich wusste, dass Österlen im Sommer inzwischen sehr gut besucht war, aber so? Die Erinnerung an die ruhige Abendstimmung unseres letzten Besuches hier vor vierzehn Jahren ließ sich so gar nicht in Deckung bringen mit diesem Ameisenhaufen... Aber das Fischrestaurant mit Ladenlokal und (inzwischen) Außenbereich mit Selbstbedienung gab es noch. Wir entschieden uns an diesem Nachmittag dazu, im riesigen örtlichen Supermarkt einzukaufen und "Zuhause" zu essen. In den nächsten Tagen haben wir die Selbstbedienungstheke des Fischrestaurants ausprobiert und für gut befunden. Es gibt noch eine empfehlenswerte Konditorei, die selbstgemachte superleckere Pajs (Quiches) und andere kleine Gerichte anbietet, wie in Schweden üblich. Die Pizzen in der Pizzeria nebenan sahen auch sehr lecker aus, wir haben sie allerdings nicht probiert. Aber wir kommen ganz sicher wieder!
Eigentlich wären mein Mann und ich genau jetzt mit unserem Wohnwagen in Schweden unterwegs. So war es wenigstens geplant, vor Corona. Ja, ich weiß, inzwischen hätten wir sogar wieder fahren können, auch derzeit ganz ohne Quarantäne nach der Rückkehr, aber uns ist gerade nicht danach. Das Jazzfestival in Blekinge, das wir letztes Jahr besucht haben, ist für diesen Sommer abgesagt worden und den Erholungsfaktor auf wechselnden Campingplätzen in Schweden schätze ich gerade auch nicht wirklich so hoch ein...
Also bleibt mir die Erinnerung an wunderschöne vier Wochen in Schweden 2019. Es war unsere erste Fahrt mit einem Wohnwagen. Lange hatten wir davon gesprochen, es einmal mit Camping zu versuchen. Einen kleinen alten Wohnwagen wollten wir uns suchen und es einfach ausprobieren. Mal sehen, ob es uns gefallen würde. Im Winter 2018/19 begannen wir zu suchen. Lange war nichts Interessantes im Angebot, dann tauchte ein alter kleiner Wagen auf, der auch sehr günstig war. Wir hatten damals absolut keine Ahnung von Wohnwagentechnik und worauf wir achten sollten, nur, dass der Zustand des Unterbodens extrem wichtig war, hatten wir gelesen. Also kroch mein Mann bei der Besichtigung unter den Wagen - und wusste sehr schnell, warum der Wohnwagen so billig angeboten wurde. Wir suchten also weiter und hatten eigentlich aufgegeben, weil das Angebot nichts hergab. Ich stellte eine Suchanzeige ein, sozusagen der letzte Versuch, viel Hoffnung hatten wir nicht. Prompt kam ein Angebot, das wirklich interessant klang: ein kleiner Hubdachwohnwagen, eine Hymer Eriba Eribelle 350 von 1997 stand zum Verkauf. Also nichts wie hin und ansehen, von so etwas hatten wir immer geträumt, es nur als unrealistisch abgetan, weil die einfach zu hoch gehandelt wurden. Über den Preis war noch gar nicht geredet worden... egal, angucken kostete ja noch nichts! Naja, und dann kam, was kommen musste: wir verliebten uns in den kleinen Wagen. Diesmal war der Unterboden ok, wir einigten uns preislich und handelten heraus, dass der Verkäufer ihn noch durch den TÜV bringen würde, damit fühlten wir Greenhorns uns einigermaßen sicher. Natürlich haben wir hinterher noch eine ganze Menge in den Wohnwagen investiert, die Technik war alt und eine kleine feuchte Stelle entpuppte sich als doch ein klein wenig größer als gedacht... Aber mein Mann hat Gott sei Dank keine zwei linken Hände und so hatten wir über Wochen immer wieder einen Wohnwagen vor der Tür stehen, an dem gebastelt wurde. Alle Nachbarn schlichen interessiert drumherum und wir wurden zum "Kommunikationspunkt". Schließlich, keiner außer uns hatte noch so recht daran geglaubt, war der Wohnwagen urlaubsfertig. Rechtzeitig Ende Juli konnten wir einräumen und losfahren. Wir wurden gefragt, wohin wir wollten. Wahrheitsgemäß antworteten wir: "Keine Ahnung, wir fahren einfach los und gucken, wie weit wir kommen." Nur dass wir in der zweiten Augustwoche zum Jazzfestival nach Blekinge wollten, war abgemacht.
Und dann ging es los... Wir haben es am ersten Tag tatsächlich bis nach Schweden geschafft, abends gegen sieben Uhr stand ich an der Rezeption des Campingplatzes in Malmö. Aber leider nur, um mir sagen zu lassen, dass sie restlos ausgebucht waren. Was nun? Wir konsultierten unseren Campingplatzführer und entschieden uns, weiter bis nach Trelleborg zu fahren. Dort war genug Platz für uns und wir richteten uns und unsere "Bella" das erste Mal für die Nacht ein. Unsere erste Nacht war laut, eine Horde von Jugendlichen feierte Party, aber irgendwann war Ruhe. Am nächsten Morgen mussten wir lernen, wie man mit einer Keykarte die Dusche startet...
Dann fuhren wir weiter Richtung Ystad. Gerne wollten wir durch die Stadt bummeln aber wir mussten feststellen, dass es mit einem Wohnwagen schwer ist, unterwegs Parkplätze zu finden. Auch wenn unser Wagen nur eine Gesamtlänge von 4,50 Meter hat, ist das gesamte Gespann neun Meter lang, was deutlich zu groß für die meisten Stadtparkplätze ist. Wir fanden trotzdem einen Platz am Straßenrand vor einer Konditorei und gegenüber der Turistinformation, perfekt also eigentlich, aber wir wagten nicht, das Gespann dort länger stehen zu lassen. Immerhin reichte es für einen Campingführer, Informationen über die Gegend und leckeren Kuchen!
Wir würden uns einen schönen Campingplatz suchen und dann ohne Wohnwagen noch einmal wiederkommen. Also fuhren wir weiter und sahen uns Plätze an. Nichts gefiel uns so recht, bis wir nach Kivik kamen. Der Campingplatz dort war perfekt für uns. Wir bekamen einen wunderschönen Stellplatz am Rand des Platzes, mit Bäumen hinter uns und die Garantie, so lange bleiben zu können, wie wir wollten - festlegen mussten wir uns nicht. Wir waren begeistert und richteten uns wohnlich ein. Zum ersten Mal bauten wir unser neues Sonnensegel auf. Es passte prima zum Wohnwagen und zu uns und hielt auch den Regen ab... Wir blieben vier Nächte dort und hatten auch für dieses Jahr einen Besuch in Kivik fest eingeplant...
Seit meinem letzten Blogartikel ist einige Zeit vergangen, die Situation hat sich, was Corona angeht, zumindest in Deutschland im Moment etwas entspannt, wir haben uns an die Maskenpflicht gewöhnt und uns im Alltag soweit es geht arrangiert. Dafür hat sich der Blick auf die vermeintlich entspanntere Situation in Schweden gewandelt. Inzwischen ist die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für die meisten europäischen Länder aufgehoben worden. Ausgenommen davon ist Schweden, weil die Infektionszahlen dort derzeit über der Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Daher gilt in fast allen deutschen Bundesländern eine Quarantänepflicht für Reisende aus Schweden.
Ich bin immer noch gelinde gesagt erstaunt, dass Schweden sich angesichts der Pandemie so anders verhalten hat als seine skandinavischen Nachbarländer, was ungewöhnlich ist. Seit Beginn des Lockdowns bei uns durchforste ich regelmäßig das Netz auf der Suche nach Fakten, Hintergründen und Meinungen zur Situation in Schweden. Ich versuche zu verstehen. Aber es will mir nur bedingt gelingen. Kürzlich habe ich einen Podcast des Spiegels zum vielzitierten "Schwedischen Weg" gefunden, der sich meiner Meinung nach wirklich lohnt. Für diejenigen, die Schwedisch verstehen, empfehle ich außerdem eine Dokumentation des schwedischen Fernsehens über die Situation in den Krankenhäusern. Die Links gibt es am Ende des Textes.
Nachdem mein Freund und ich immer noch vage gehofft hatten, am Ende des Sommers vielleicht doch noch nach Schweden fahren zu können, haben wir für uns gerade entschieden, dieses Jahr darauf zu verzichten. Ich weiß, rein rechtlich hätten wir jederzeit reisen können, aber als Tourist nach Schweden zu fahren, während die Schweden dazu aufgerufen waren, selbst Reisen innerhalb ihres Landes möglichst zu vermeiden, hätte ich nicht gewollt. Ich habe hier ja auch vieles, was nicht explizit verboten war, aus Rücksicht auf die Gemeinschaft nicht getan. Inzwischen ist Reisen innerhalb Schwedens auch für die einheimische Bevölkerung wieder erlaubt, aber es gilt für sie weiterhin eine Reisewarnung für Reisen ins Ausland. Außerdem dürfen sie in viele Länder aufgrund der Infektionslage noch nicht einreisen.
Also hoffen wir, dass sich die Situation bis zum nächsten Jahr entspannt hat und wir wieder guten Gewissens reisen können. Ich bin auf jeden Fall sehr froh darüber, dass wir im letzten Jahr vier Wochen lang in Südschweden unterwegs waren. Wir haben uns im Frühjahr einen alten Hubdachwohnwagen gekauft und wochenlang saniert. Pünktlich Ende Juli konnten wir losfahren. Damit war ein sehr lange gehegter Wunsch erfüllt. Aber das ist eine andere Geschichte...
Im Nachhinein sind die Erinnerungen an den August 2019 für uns noch spezieller geworden. So unbeschwert werden wir wahrscheinlich lange nicht mehr unterwegs sein. Auch wenn die Pandemie hoffentlich irgendwann Geschichte sein wird, die Ereignisse in Europa werden noch lange nachwirken. Geschlossene Grenzen, Einreisebeschränkungen, aufkeimender Nationalismus - erstaunt rieben wir uns die Augen angesichts der sich überschlagenden Ereignisse. Was vor allem erschreckte war, wie schnell die Grenzen zugingen. Ich werde wohl nie den Moment vergessen, als ich Mitte März in den Abendnachrichten Bilder der Colorline-Fähre nach Norwegen sah und der Nachrichtensprecher sagte, das Schiff würde jetzt noch genau einmal nach Norwegen auslaufen und dann dort liegen bleiben. Da wusste ich, jetzt wird es ernst. Für mich, die ich fast dreißig Jahre in Kiel gelebt habe, mit dem Rhythmus der jeden Tag nach Oslo pendelnden Fähre, war das einfach nicht greifbar. Auch wenn die Grenzen langsam wieder aufgehen und wir alle hoffen, dass das auch so bleibt, wissen wir doch um die Fragilität der europäischen Freizügigkeit, die wir für selbstverständlich gehalten hatten. Wie tief diese Verunsicherung sitzt und wie lange sie nachwirkt, werden wir sehen.
Den Blogartikel habe ich vor ein paar Tagen geschrieben. Inzwischen hat Schweden die Reisewarnung für 10 europäische Staaten ab dem 30 Juni aufgehoben - Deutschland ist nicht dabei, was an der Quarantäneregelung für Schweden bei uns liegt.
Heute Mittag lief der Beitrag von Anders Tegnell im Programm "Sommarvärdar" auf P1 (Sverigesradio). Für alle, die Schwedisch verstehen, sind es 88 Minuten (verkürzt 53), die sich lohnen. Mich hat das Gehörte auf jeden Fall (mal wieder) sehr nachdenklich gemacht...
Ich habe in den letzten Wochen den „schwedischen Weg“ des Umgangs mit der Covid 19 Pandemie aus der Ferne mit gemischten Gefühlen mitverfolgt. In Schweden gibt es keinen "Lockdown", wie in den anderen europäischen Ländern, sondern eher eine Bremsstrategie. Bis heute sind Versammlungen mit bis zu 50 Menschen erlaubt, die Kitas und die Schulen bis zur 9. Klasse sind geöffnet, genauso wie Restaurants, Bars, Kinos und Fitnessstudios, wer kann, arbeitet im Homeoffice, wer sich krank fühlt, bleibt zuhause.
Einerseits war ich ungläubig und zuweilen erschrocken über die vermeintliche Handlungsunfähigkeit der schwedischen Regierung angesichts der Bedrohung durch das Virus, denn wir hatten alle die
Bilder aus Italien vor Augen, mit dem Konvoi aus Militärlastwagen, die nachts die Leichen aus der Stadt brachten. Aber hatten wir die Bilder wirklich alle gesehen? Eine Deutsche, die in Schweden
lebt, berichtete, dass die Bilder in Schweden nicht präsent waren, sie kannte sie aus dem deutschen Fernsehen. Andererseits hegte ich auch ein wenig Bewunderung für die Unaufgeregtheit der
Schweden und die Gewissheit, dass es bei ihnen auch ohne Verbote gehen würde. Das konnte funktionieren, ich kannte die schwedische Mentalität von meinen Arbeits- und Studienaufenthalten in
Schweden - niemals hatte ich mich so unumstößlich deutsch gefühlt, wie dort mit Anfang, Mitte zwanzig. Ich bin noch nie so oft gefühlt mit dem Kopf gegen die Wand gelaufen wie damals - teilweise
etwas kopfschüttelnd und besorgt von den Schweden dabei beobachtet. In Schweden exponiert man sich nicht als Individuum, man ist es gewohnt, auf das Wohl der Gruppe zu achten - es gilt das
sogenannte „Jantelagen“, das Gesetz von Jante. In schwedischen Firmen führt
dies und die flachen Hierarchien dazu, dass Entscheidungen länger dauern als bei uns in Deutschland. Das ist für gewöhnlich kein Problem, denn wenn ein allgemeiner Konsens gefunden ist, wird er
von allen getragen. Aber ist diese Mentalität in der Krise nicht vielleicht ein Nachteil? Braucht es in der in den letzten Wochen oft beschriebenen „Schockstarre“ in den ersten vier Wochen einer
schweren Krisensituation nicht gerade eine klare Hierarchie und die Gewohnheit, Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie nicht immer populär sind? Aber wenn das Jantelagen der Grund für den
entspannten Umgang der Schweden mit dem Coronavirus ist, warum agieren dann die Dänen und die Norweger so ganz anders? Dort wurden die Grenzen, die Schulen, Kitas und Universitäten noch früher
geschlossen als in Deutschland. Das "Janteloven" ist aber auch dort das oberste Prinzip im Umgang miteinander. Dann liegt es doch an etwas Anderem? Bliebe noch die fehlende Erfahrung mit Krisen
im eigenen Land. Schweden hat im Gegensatz zu den Nachbarländern keine Besatzungserfahrungen während des zweiten Weltkrieges machen müssen, ist von existentiellen Krisen verschont
geblieben.
Aber vielleicht ist der „schwedische Weg“ auch tatsächlich nachhaltiger als die Lockdown-Politik der anderen europäischen Länder. Wie sagte Anders Tegnell, der schwedische Staatsepidemiologe in
einem Interview? Sie könnten so notfalls bis 2022 leben, ohne sich Gedanken über Lockerungen machen zu müssen. Und vielleicht relativieren sich im Nachhinein die höheren Todeszahlen in Schweden,
weil die Dunkelziffer bei den Infektionen hoch ist, die Pandemie dort also schon weiter fortgeschritten ist als bei uns?
Es hat aus dem Ausland viel Kritik an der Corona-Politik der Schweden gegeben. Ich möchte mich explizit nicht einreihen. Wenn die Pandemie uns wirklich noch bis zu zwei Jahre lang begleiten
sollte, was dieser Tage von Wissenschaftlern zu hören war, dann ist man gut beraten, einen Weg zu finden, die Bevölkerung möglichst ohne Zwang auf die veränderte Situation einzustimmen. Nur wenn
eine Gesellschaft die Sinnhaftigkeit solcher Maßnahmen akzeptiert, wird sie sie auch mittragen. Spätestens seit der Einführung der Maskenpflicht hierzulande habe ich den Eindruck, dass sich viele
Menschen innerlich „ausgeklinkt“ haben. Ich befürworte das Tragen einer Schutzmaske ausdrücklich dort, wo man den erforderlichen Abstand zum Infektionsschutz nicht einhalten kann, zum Beispiel in
Bussen und Bahnen. Das Miteinander hat sich seitdem geändert und die Abstände werden oft nicht mehr eingehalten. Das Leben wird (noch) anstrengender. Man kann und sollte den Druck auf die
Bevölkerung nicht unnötig erhöhen - die meisten sind auch so schon physisch und psychisch an der Belastungsgrenze.
Da tat es gut, dem schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven in seiner Ansprache zum ersten Mai zuzuhören, wie er die Schweden auf ein Miteinander und auf die Verantwortung jedes Einzelnen
für sein Land einschwört. Für unsere Ohren klingt das etwas pathetisch und ungewohnt, aber er spricht von Geboten, nicht von Verboten. Wenn ich das Gefühl einer Wahl habe, kann ich mich frei für
die Gemeinschaft entscheiden, Verbote provozieren Widerspruch. Die mündigere und freiere Gesellschaft ist im Moment deutlich die schwedische.
Ich hoffe inständig, dass das Kalkül der schwedischen Gesundheitsbehörde aufgeht und sie die Freiheit nicht mit einer zu hohen Sterblichkeit bezahlen.
Foto: Rick Tomlinson/ Team SCA
Seit dem 4. Oktober 2014 wird zum 12. Mal die längste und härteste Segelregatta der Welt ausgetragen - das Volvo Ocean Race.
Dieses Mal ist nach 13 Jahren wieder ein reines Frauenteam dabei. Das Team SCA wird vom schwedischen Hygieneartikelhersteller SCA (Svenska Cellulosa Aktiebolaget) finanziert. Es ist das erste
Mal, dass die Frauen die absolut gleichen Bedingungen vorfinden wie die Männer. Das hat etwas mit der Entwicklung des Rennens zu tun.
1973/74 starteten erstmals 17 Yachten von Portsmouth aus zum Whitbread Round the World Race, einem Etappenrennen um die Welt. Damals waren es noch Fahrtenyachten aus Serienproduktion.
Seitdem hat sich viel getan. Seit langem schon ist die Regatta kein Amateurrennen mehr, sondern ein kommerzielles Ereignis mit Profi-Seglern und Hightech-Yachten. 1997 stieg Volvo als Sponsor
ein, weshalb das Ganze inzwischen einen leichten Schwedenbezug hat - dieses Jahr besonders, da der Zielhafen im Juni Göteborg sein wird. Seit 2002 hat Volvo alle Sponsorenrechte übernommen und
die cirka 45.000 Kilometer lange Regatta heißt The Volvo Ocean Race.
Bei der aktuellen Ausgabe starteten zum ersten Mal sieben absolut identische Boote, die Volvo-Ocean-Race-65-Klasse, 20,37 Meter lang, alle von derselben Werft (Greenmarine) in Southampton gebaut.
Durch die Einheitsklasse sollen die Kampagnen kostengünstiger und die Sicherheit erhöht werden. Bisher war der finanzielle Rahmen der einzelnen Kampagnen entscheidend für die Qualität der
Ausrüstung und der Segler, die man verpflichten konnte. So spielte Geld eine maßgebliche Rolle in dem Rennen, das einmal als Amateurregatta begonnen hatte. Die Frauenteams, die bisher
teilgenommen haben - es waren nur 4 in 40 Jahren, hatten leider nie vergleichbare Mittel wie die Männer. So segelte die Frauencrew auf Amer Sports II 2001/02 mit dem Trainingsboot der Amer Sports
Kampagne. Durch die beim aktuellen Rennen eingeführte Einheitsklasse mit absolut identischer Ausrüstung, einer topgeschulten, in langer Vorbereitungszeit ausgewählten Crew und der Kompensation
der physischen Überlegenheit der Männercrews (die Frauen segeln mit 11, die Männer mit 8 Personen Crew) hat das Frauenteam eine reelle Chance.
Foto: Corinna Halloran/ Team SCA/ Volvo Ocean Race
Foto: Corinna Halloran/ Team SCA/ Volvo Ocean Race
Eine wunderschöne Möglichkeit, ein bisschen schwedisches Sommergefühl zu erleben, auch, wenn man gerade nicht selbst in Schweden sein kann, bietet im Moment der schwedische Privat-Fernsehsender TV4. Er begleitet das Götakanal-Fahrgastschiff M/S Diana auf seiner Tour von Stockholm nach Göteborg. Nachdem das Format im letzten Jahr schon einmal sehr erfolgreich gelaufen war, hat man sich entschlossen, es diesen Sommer zu wiederholen.
Die Fahrt der 1931 gebauten Diana durch das "Blaue Band Schwedens" dauert sechs Tage und führt von Ost nach West einmal quer durch das Land. Der eigentliche Götakanal ist dabei nur ein Teil des Weges. Er erstreckt sich von Mem im Osten bis Sjötorp am Vänersee, wurde 1832 eröffnet, ist 190,5 Kilometer lang und überwindet mit 58 Schleusen einen Höhenunterschied von 91,5 Metern. Zusammen mit dem Trollhättekanal und dem Götaälv bildet er eine 390 Kilometer lange Wasserstraße, die Ostsee und Kattegatt miteinander verbindet.
Seit gestern früh um 10 Uhr überträgt TV4 mit vier Kameras live von der Diana. Sie können per Stream auf TV4play (den Link finden Sie unten) oder via AppleTV dabei sein. Am Dienstag, 5. August, um 16 Uhr endet die Fahrt in Göteborg - bis dahin wird rund um die Uhr live übertragen.
Nachdem es gestern Morgen eine Verzögerung durch ein Motorproblem gegeben hatte, konnte es mit einigen Stunden Verspätung losgehen. Die Zeit, bis die Ersatzteile von der Werft da und eingebaut waren, wurde mit schwedischer Ruhe und Gelassenheit überbrückt. Man sah Live-Bilder vom Stockholmer Hafen, konnte die Mechaniker bei der Arbeit beobachten und dem tiefenentspannten Kapitän Per Skårstedt beim Warten zusehen. Von einem Reporter auf die "Dramatik" der Motorhaverie angesprochen, meinte er, er wisse nicht, ob das Wort in diesem Zusammenhang passen würde. Das nachts von der Werft angefertigte Ersatzteil würde jetzt abgeholt und eingebaut und dann würde man halt ein wenig später als geplant ablegen. Absolut kein Problem! Spätestens da wusste ich, warum der Sender das Format "Slow-TV" nennt. Entschleunigung pur, das ist es wirklich.
In diesem Moment, während ich den Artikel schreibe, ist die Diana in Söderköping angekommen und wird gerade geschleust. Das Schreiben dauert heute etwas länger, weil ich immer wieder auf den Fernseher schauen muss (wir haben AppleTV). Die Strecke, die die Diana gerade fährt, kenne ich gut - ich bin schon einmal mit dem Segelboot von Stockholm bis Motala mitgefahren und wir haben schon oft am Kanal Urlaub gemacht. Da kommen schöne Erinnerungen hoch und der feste Vorsatz, so bald wie möglich wieder einmal hinzufahren - ob auf dem Kanal oder daran entlang - mal sehen.
Mir hat das Blogartikel-Schreiben dieses Mal besonders viel Spaß gemacht. Ich hoffe, Sie haben genauso viel Freude am Zuschauen wie ich. Und vielleicht bekommen Sie ja Lust, auch einmal mit den Götakanal-Booten zu fahren?
Links:
Die Reise der M/S Diana ist leider vorbei, aber Sie können sich eine Reihe von kurzen Videoclips ansehen, die während der Götakanalreise entstanden sind:
http://www.tv4play.se/program/tv4b%C3%A5ten?video_id=2677197
Informationen zum Götakanal:
www.visitsweden.com/schweden/Regionen--Stadte/Mittelschweden/Gotakanal/
www.skandinavien.eu/reportagen/schweden/goetakanal.html
www.schwedentipps.se/goeta-kanal.html#.U9tY20htvvw
Daten zur M/S Diana:
www.atiworld.de/reedereien/goeta-kanal/kanalboote/ms-diana/ms-diana-bootsdaten.html
Lektüre-Tipp:
Der Krimi "Die Tote im Götakanal" von Maj Sjöwall und Per Wahlöö, der erste Band der Reihe um Kommissar Beck
Bildnachweis:
Thomas Schwarz, www.fotograf-schwarz.de
Derzeit gibt es eine interessante Foto-Ausstellung im Stockholms läns museum in Nacka, dem Museum für Geschichte, Kulturerbe und Kunst der Region Stockholm.
Wenn Sie jetzt denken: "Stockholm? Da komme ich gerade gar nicht hin!" - nicht wegklicken! Die Ausstellung ist auch interessant, wenn man sie sich nicht vor Ort anschauen kann. Die Fotos kann man alle auch online ansehen - und das macht das Ganze so spannend, finde ich (ich komme nämlich auch gerade leider nicht nach Nacka).
Aber erst einmal ein paar Worte zum Ausstellungsprojekt Samtidsbild (Gegenwarts-Bild):
Im Herbst 2013 hatte das Museum einen Fotowettbewerb ausgeschrieben, bei dem die Bewohner des Großraumes Stockholm aufgerufen waren, eigene digitale Fotos in den Kategorien "Alltag", "Gesellschaftsentwicklung" und "Kommunikation" hochzuladen. Bis zur Deadline am 31.12.2013 gingen mehr als 1300 Fotos ein. Es wurden zwei Gewinner ermittelt, einer durch eine Jury und einer durch eine Publikumsabstimmung. Beide bekamen ein Preisgeld von jeweils 5.000 SEK (ca. 550 EUR).
Der Gewinner des Publikumspreises ist Daniel Ponce de Leon mit seinem Bild Prova på argentinsk tango (Probestunde in Argentinischem Tango), aufgenommen im Vergnügungspark Gröna Lund in Stockholm.
Quelle: Stockholms läns museum/ Samtidsbild/ Daniel Ponce de Leon
Den Preis der Jury hat John Arthur Ekebert mit Järngänget (Eine starke Gemeinschaft) gewonnen.
Quelle: Stockholms läns museum/ Samtidsbild/ John Arthur Ekebert
Die beiden Gewinnerbilder und alle anderen eingesandten Fotos sind jetzt in der Ausstellung zu sehen. Wenn Sie auf die Website des Stockholms läns museum gehen (den Link finden Sie unten), können Sie sich sämtliche Bilder ansehen. Ich blättere immer wieder gerne durch die Fotos, denn ich finde, sie vermitteln ein Bild vom Leben in der Region Stockholm - und zwar nicht das Hochglanz-Abziehbild der Tourismuszentrale, sondern das wirkliche Alltagsgesicht.
Es lohnt sich, immer mal wieder auf die Website zu schauen, denn es können weiterhin Fotos hochgeladen werden; es gibt also immer wieder etwas Neues zu entdecken. Man kann sogar einen RSS-Feed abonnieren, der über neue Bilder informiert.
Die Ausstellung ist ein Teil des Projektes Bilder för framtiden - strategier för insamling av digitalt födda fotografier (Bilder für die Zukunft - Strategien zur Sammlung digitaler Fotografien), das das Stockholms läns museum zusammen mit den Malmöer Museen (Malmö museer) betreibt. Es untersucht die Veränderungen, die die digitale Fotografie für die Museumsdokumentation mit sich bringt. Die heutige Digitalfotografie ist vergänglich. Es wird zwar sehr viel mehr fotografiert als früher, aber vieles wird nicht dauerhaft gespeichert. Außerdem wissen wir nicht, wie lange die mit heutiger Technik aufgenommenen Bilder lesbar sein werden.
Mit den eingesammelten Fotos soll der Alltag in der schwedischen Hauptstadt zu Beginn des dritten Jahrtausends dokumentiert werden. In den digitalen Archiven des Museums werden sie für die Nachwelt dauerhaft gespeichert, um sie als Kulturerbe zu bewahren.
Darüber hinaus wird den Einwohnern der Hauptstadt die Möglichkeit gegeben, aktiv am Schreiben einer Kulturgeschichte der Region teilzuhaben, und die Probleme und Fragen, die dabei deutlich werden, können angegangen werden.
Ich bin begeistert von der Idee, auf diese Weise ein Bild einer Region und ihrer Menschen zu zeichnen - indem man den Einzelnen ernst nimmt und ihm auch die Möglichkeit gibt, Kritik zu üben - mit
der Perspektive, dass sich eine Diskussion ergibt und Verbesserungen angestoßen werden können.
Ich würde mir wünschen, dass es in Deutschland ähnliche Projekte gäbe. Das positive Menschenbild, das dabei zugrunde liegt, würde uns hierzulande sehr gut tun.
Aber vielleicht gibt es ja auch hier inzwischen ähnliche Projekte im Museumsbereich und ich habe nur noch nichts davon gehört? Ich würde mich über Rückmeldungen freuen.
So, wenn Sie jetzt neugierig geworden sind und in den nächsten Monaten einen Urlaub in Schweden mit einem Aufenthalt in Stockholm planen, dann sollten Sie überlegen, sich die - kostenlose - Ausstellung "offline" im Stockholms läns museum anzusehen.
Das Museum befindet sich im Kulturhaus Dieselverkstaden im Sickla Einkaufszentrum in Nacka. Sie erreichen es in nur fünf Minuten mit dem Bus oder der Bahn von Stockholm Slussen.
Ich empfehle Ihnen, von Slussen aus die Linie L25 der Saltsjöbanan nach Sickla zu nehmen, sich die Ausstellung anzusehen und danach mit derselben Linie der Bahn weiterzufahren bis zur Endhaltestelle in Saltsjöbaden. Es ist ein wunderschönes Ausflugsziel und schon die Fahrt ist ein Erlebnis.
Nehmen Sie Ihre Badesachen mit, in Saltsjöbaden gibt es Stockholms einziges erhaltenes Kaltbadehaus (Saltisbadet), eine Meer-Badeanstalt von 1925.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 5. Oktober - Sie haben also noch den ganzen Sommer Zeit...
Links zur Ausstellung:
Website des Stockholms läns museum (mit Öffnungszeiten und Wegbeschreibung):
direkter Link zur Bildergalerie der Ausstellung:
www.stockholmslansmuseum.se/utstallningar/tavlingsbidrag/
Sie können im Menü links die einzelnen Kategorien (vardag=Alltag/ samhällstrend=Gesellschaftsentwicklung/ kommunikation) wählen und sich die Bilder ansehen.
neu hochgeladene Fotos sowie den RSS-Feed dazu finden Sie hier:
www.stockholmslansmuseum.se/faktabanken/samtidsbild/
Presselinks:
www.sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=2108&artikel=5850386
www.blogg.dn.se/epstein/2014/04/26/samtidsbild-i-1-300-varianter/
Abbildung der beiden Gewinnerfotos der Ausstellung mit freundlicher Genehmigung des Stockholms läns museum
In Stockholm gibt es seit vier Jahren ein Projekt, bei dem ehrenamtliche Helfer per SMS benachrichtigt werden, wenn in ihrer Nähe jemand einen plötzlichen Herzstillstand erleidet.
Voraussetzung zur Teilnahme am Freiwilligen-Netzwerk zur Soforthilfe (SMSlivräddare = SMS-Lebensretter) ist ein Kurs in Herz-Lungen-Wiederbelebung und dass man mindestens 18 Jahre alt ist.
Wichtig beim plötzlichen Herzstillstand ist, dass die Patienten so schnell wie möglich Hilfe bekommen. Mit jeder Minute verringert sich die Chance zu überleben um 10%. Durch sofortige
Herz-Lungen-Wiederbelebung kann die Zeit bis zum Eintreffen ärztlicher Hilfe überbrückt und Gehirnschäden können verhindert werden.
Das System der Freiwilligen-Hilfe beruht auf mobiler Ortserkennung per Handy. Diejenigen Helfer, die sich in der Nähe des Patienten befinden, bekommen erst einen automatischen Anruf, danach eine
SMS mit der Ortsangabe.
Pro Jahr erleiden in Schweden rund 10.000 Menschen einen plötzlichen Herzstillstand, den nur etwa 500 überleben. Im Großraum Stockholm hat sich die Überlebenschance seit dem Projektstart von 5%
auf 11% im letzten Jahr erhöht.
Mittlerweile haben sich 11.600 Menschen dem Freiwilligen-Netzwerk in der Hauptstadt angeschlossen. Die Initiatoren des Projektes (Södersjukhuset und Karolinska Institutet) hoffen, dieses auf ganz
Schweden ausweiten zu können. Entsprechende Anfragen gab es bereits.
Das SMS-System soll demnächst noch um die Information über den nächstgelegenen Defibrillator erweitert werden. In Schweden gibt es flächendeckend öffentlich zugängliche sogenannte
Laiendefibrillatoren. Bei uns findet man inzwischen auch schon einige davon in großen Firmen, auf Flughäfen oder Bahnhöfen. Leider sind sie aber (noch?) nicht so verbreitet wie in Schweden.
Links:
auf Deutsch:
www.sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=2108&artikel=5853552
auf Schwedisch:
Übersichtskarte der Laiendefibrillatoren in Schweden:
Heute habe ich einen Tip für die Literaturfans unter Ihnen: seit heute Morgen um 10:00 Uhr hat die Leipziger Buchmesse für Besucher geöffnet. Bis zum Sonntagabend können Sie die Stände von 2194 Ausstellern aus 42 Ländern auf einer Fläche von 84.500 Quadratmetern besuchen - also eigentlich die besten Voraussetzungen, um einen Buchfan glücklich zu machen! Parallel dazu laufen das Festival "Leipzig liest" und die Leipziger Antiquariatsmesse (mit immerhin zwei schwedischen Antiquariaten - aus Ystad und Malmö).
Dieses Mal sind auch wieder einige schwedische Autoren dabei: Håkan Nesser, Jenny Jägerfeld, Elisabeth Åsbrink, Martin Widmark und Rose Lagercrantz. Sie finden sie im Nordischen Forum in Halle 4, C304, zusammen mit anderen Schriftstellern, Verlagen und Gästen aus dem Norden.
Da Finnland in diesem Jahr Gastland auf der Frankfurter Buchmesse sein wird, sind schon in Leipzig viele finnische Schriftsteller vertreten. Zur finnischen Literatur gehört natürlich auch finnlandschwedische Literatur, was dieses Buchjahr auch für mich spannend macht. Natürlich sind auch dänische, norwegische und isländische Schriftsteller dabei.
Am Freitag, 14. März, ab 19:00 Uhr findet die 9. Nordische Literaturnacht im Kulturzentrum naTo statt, diesmal mit zwei schwedischen Autoren:
Um 20:00 Uhr liest Elisabeth Åsbrink aus "Und im Wienerwald stehen noch immer die Bäume" und Håkan Nesser stellt um 23:30 Uhr sein neuestes Buch "Himmel über London" vor.
Hier wie immer eine kleine Linksammlung, damit Sie sich zusätzlich informieren können:
Informationen zu Öffnungszeiten, Programm und Ticketpreisen finden Sie auf:
- www.abooks.de (Leipziger Antiquariatsmesse)
Zu den schwedischen/ nordischen Schriftstellern auf der Buchmesse:
- die Website der Schwedischen Botschaft in Berlin
mit einem Programmflyer (Programm plus Kurzbeschreibung aller teilnehmenden nordischen Autoren)
- die Website der Nordischen Botschaften
Wenn Sie sich allgemein über schwedische Literatur informieren möchten, finden Sie verschiedene Informationsbroschüren (auf Deutsch, vom Schwedischen Institut) auf der Seite www.sweden.se zum Download (als PDF):
- Moderne
schwedische Literatur
Zum Schluss noch etwas in eigener Sache: wie Sie vielleicht schon gesehen haben, habe ich meine Ankündigung wahr gemacht - Sie können meinen Blog jetzt per RSS-Feed abonnieren. Dazu klicken Sie bitte auf das RSS-Icon ganz rechts oben in der Kopfzeile des Blogs. Wenn es technische Probleme geben sollte, sagen Sie gerne Bescheid - ich versuche, sie zu lösen.
Ich freue mich über jeden Abonnenten!
In letzter Zeit habe ich meinen Blog ein wenig vernachlässigt. Das lag zum einen daran, dass es länger keine Nachrichten gab, die ich Ihnen hier anbieten wollte, zum anderen daran, dass ich Ende Januar mein Twitterprofil eingerichtet habe und das doch sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat (mehr als ich dachte...).
Aber jetzt hat sich das Ganze etwas eingespielt, und Sie können sich nun sozusagen zweigleisig über Schweden informieren: kurze, topaktuelle Informationen aus Schweden, größtenteils aus meinen Fachgebieten, finden Sie unter www.twitter.com/sveskript, oder, für die Twitterati unter Ihnen, @sveskript. Wenn Sie auf den kleinen, lustigen, blauen Vogel unten links auf dieser Seite klicken, landen Sie direkt auf meinem Twitterprofil. Auch hier auf meiner Website, direkt unter dem Piepmatz, werden immer die neuesten Tweets aus meinem Account angezeigt.
Hier im Blog werde ich Sie (jetzt wieder) regelmäßig etwas umfassender über Schweden informieren. Dazu versuche ich immer, Ihnen eine kleine Linksammlung zum Thema zusammenzustellen, damit Sie die Möglichkeit haben, ein bisschen weiter zu lesen.
Die Blogartikel werde ich immer auf Twitter ankündigen, wenn Sie mir dort also folgen, verpassen Sie nichts... Ich werde zusätzlich sehen, ob ich für den Blog noch einen RSS-Feed einrichten kann, damit diejenigen unter Ihnen, die nicht twittern, dem Blog folgen können. Mal sehen, was die Technik so hergibt!
Soweit erstmal von mir, bis bald hier auf meinem Blog? Ich würde mich freuen!
Ab heute um 12 Uhr bis zum 27. April kann man sich die Ausstellung Jung. Innovativ. Genial. Preisgekröntes Schwedisches Design von "Ung Svensk Form" und "Design S" im Hamburger Völkerkundemuseum anschauen.
Erstmals werden die Preisträger der schwedischen Wettbewerbe Design S und Ung Svensk Form, die zu den renommiertesten Design-Awards Nordeuropas zählen, gemeinsam gezeigt. Beide Auszeichnungen werden alle zwei Jahre ausgeschrieben.
Gezeigt werden sechzig prämierte Objekte, die sich an den Kriterien Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein, Designstrategie und Innovation orientieren.
Traditionell werden die prämierten Arbeiten in einer Ausstellungstournee national und international gezeigt. Hamburg ist dieses Mal die erste Station außerhalb Schwedens. Schlusspunkt der Tournee wird im November Hongkong sein.
Öffnungszeiten und Ausstellungskataloge gibt es auf der Internetseite des Völkerkundemuseums.
Dieses Jahr wird in Schweden politisch sehr interessant: am 25. Mai findet die Europawahl statt und am 14. September werden der Reichstag, die Landtage und die Kommunalvertretungen gewählt.
Für alle, die sich grundlegend über das schwedische Regierungssystem informieren möchten, gibt es hier zwei Links:
www.sweden.se/other-languages/german/Regierung-high-resolution.pdf
Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat die Veranstalter in Umeå dazu aufgefordert, auf die aktuelle Situation der Sami in Nordschweden einzugehen und ihnen im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Raum für Kritik zu geben.
Es sei sehr begrüßenswert, dass die Kultur der Sami einen Schwerpunkt des Programms ausmachen solle, aber es müsse unbedingt darauf hingewiesen werden, dass der Eisenerzbergbau in der Region dabei ist, die Kultur und die traditionelle Lebensweise der Sami zu zerstören.
Zusammen mit dem lettischen Riga ist Umeå dieses Jahr Europas Kulturhauptstadt.
Die in der nordschwedischen Provinz Västerbotten rund 600 Kilometer nördlich von Stockholm am Fluss Umeälven gelegene, mit rund 117.000 Einwohnern größte Stadt Nordschwedens, hat immer ein buntes und reiches Kulturleben. Schaut man sich den Veranstaltungskalender für das Kulturhauptstadtjahr an, bekommt man den Eindruck, dass die Stadt dieses Jahr kulturell regelrecht aus allen Nähten platzt.
Einen Schwerpunkt der Veranstaltungen wird die Kultur der Sami, der Urbevölkerung Nordschwedens, ausmachen.
Auch die Eröffnung des Kulturhauptstadtprogramms, die am Wochenende vom Freitag, 31. Januar bis Sonntag, 2. Februar stattfindet, hat die samische Kultur zum Thema.
Die Show "Burning Snow" gibt am Samstag um 17 Uhr offiziell - unter Mitwirkung von Kronprinzessin Victoria - den Startschuss zum Kulturhauptstadtjahr 2014. Die einstündige Show spielt sich auf und um den Fluss Umeälven ab, im Stadtzentrum direkt unterhalb des Rathausparks. Angekündigt ist ein Volksfest mit einer Choreografie aus Licht, Musik, Gesang und Bewegung.
Wie das gesamte Kulturhauptstadtjahr steht auch das Eröffnungswochenende unter dem Motto Mitmachen und Mitgestalten.
Informationen zu Umeå auf Deutsch samt Veranstaltungskalender auf Englisch gibt es auf den Websites www.visitumea.se/de sowie www.visitsweden.com/schweden/. Einen deutschsprachigen Veranstaltungskalender scheint es leider nicht zu geben.
Mehr Informationen auf Englisch: www.umea2014.se/en. Dort finden sich auch Broschüren auf Deutsch zum Herunterladen. Leider etwas versteckt: klickt man auf die Flagge rechts oben auf der Seite, öffnet sich ein Dropdownmenü. Unter "Info in other languages" wird man fündig...
So, jetzt wünsche ich viel Spaß, beim Mitmachen während eines Besuchs in Umeå dieses Jahr oder beim virtuellen "Schnuppern".