Schweden mit dem Wohnwagen Teil 3 - Öland 1

Dies ist der dritte Teil meiner Blogserie über die Tour mit unserem kleinen Hubdachwohnwagen im Sommer 2019, die uns vier Wochen lang durch Südschweden geführt hat. Es war unsere erste Campingreise mit einem Wohnwagen, mein Mann und ich hatten uns erst im Frühjahr eine 23 Jahre alte Eriba Eribelle gekauft und renoviert, es war also "Neuland" für uns. Wir waren danach so begeistert, dass wir 2020 wieder auf Campingtour nach Schweden fahren wollten, aber dann kam ja bekanntlich alles etwas anders, und wir haben uns dafür entschieden, zuhause zu bleiben. Also berichte ich hier vom Sommer vor Corona und hoffe auf bessere Zeiten...

Nach  Österlen waren wir zehn Tage in Blekinge, wo ich praktisch alle Sommerferien meiner Kindheit verbracht habe - und viele Sommer danach. Meine Familie hatte dort ein Ferienhaus; seit es vor mehr als zehn Jahren verkauft worden ist, hatten wir den Ort und die Umgebung gemieden. Nun waren wir wieder einmal dort und es war gar nicht so schlimm... So viel wie befürchtet hatte sich nicht verändert. Es war eine wunderschöne Zeit, wir haben uns alle Orte angesehen, an denen wir früher gewesen waren und wurden nicht enttäuscht.

Von Blekinge fuhren wir weiter nach Öland. Wir haben uns als erste Station den Campingplatz Kapelludden in Borgholm ausgesucht, eigentlich wollten wir von dort an einen anderen, ruhigeren Ort auf der Insel wechseln. Aber wir hatten viel Glück: das Pärchen vor uns war gewiefter als wir, hatte sich den Platz schon vorher angesehen und fragte nach den Plätzen direkt am Wasser. Als ich an die Reihe kam, wollte ich wissen, ob wir dort auch noch einen Platz bekommen konnten. Wir konnten!

Kleiner unter Großen...
Kleiner unter Großen...
Der Blick aus unserer Wohnwagentür...
Der Blick aus unserer Wohnwagentür...

Lustig war, dass wir der einzige kleine Wohnwagen in der Reihe am Wasser waren, links und rechts neben uns hatten wir immer riesige Wohnmobile... Das klärte sich später, als ich in der Rezeption mal einen Scherz darüber machte. Ja, hörte ich, das wären die großen Komfortplätze, aber das sei schon völlig ok so! Es war inzwischen Ende August und die Campingplätze waren schon ziemlich leer geworden, die Schweden mussten langsam wieder arbeiten... In der Hauptsaison wären wir sicher woanders gelandet.

Apropos kleiner Wohnwagen: es fiel uns schnell auf, dass wir in Schweden eigentlich immer der mit Abstand kleinste Wohnwagen waren. Schweden fahren mit großen Wohnwagen (die meistens auch wintertauglich sind) in den Urlaub!

Eigentlich hatten wir vorgehabt, uns einen ruhigen, ländlichen Platz auf Öland zu suchen, aber der Campingplatz in Borgholm entpuppte sich als perfekt für uns: wir waren in drei Minuten zu Fuß in der Einkaufsstraße, es gab alle Versorgungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe, und wir hatten trotzdem Ruhe und, das Allerbeste, wir hatten das Meer direkt vor unserer Wohnwagentür! Besser ging es eigentlich nicht...

Die Fußgängerzone von Borgholm
Die Fußgängerzone von Borgholm
Das Wappen von Öland
Das Wappen von Öland

Also beschlossen wir zu bleiben und von Borgholm aus die Insel zu erkunden. Als allererstes gingen wir in die Stadt, wir hatten Hunger. Fündig wurden wir schließlich auf dem Marktplatz am Schnellimbiss, übrigens in Schweden nicht die schlechteste Möglichkeit, auf die Schnelle etwas halbwegs Vernünftiges zu essen. Der Inhaber machte uns auf eine Wurst aufmerksam, die typisch für Öland war, wir haben sie gerne probiert - es schmeckte sehr gut!

Wir blieben insgesamt eine Woche in Borgholm auf Öland und machten viele Ausflüge. Eigentlich wollten wir auf unserer Schwedenreise ganz viel lesen und gemütlich im Campingsessel ausspannen. Die Wahrheit ist, dass wir fast jeden Tag unterwegs waren, um uns etwas anzusehen. Die Büchertasche ist vier Wochen lang ungeöffnet durch Schweden gereist und die bequemen Campingliegen sind ein einziges Mal zum Schluss in Malmö für einen kurzen Abend ausgepackt worden. Das sollte beim nächsten Urlaub anders werden, haben wir beschlossen. Ob uns das gelingt, weiß ich nicht, ich bin da etwas skeptisch - es gibt immer sooo viel zu sehen...

 

Unser erster Ausflug führte uns nach Kalmar ...

Einer der schönen Hinterhöfe in Kalmar
Einer der schönen Hinterhöfe in Kalmar
In der Altstadt von Kalmar
In der Altstadt von Kalmar

Wir kannten die Stadt von früheren Schwedenreisen und hatten sie in sehr positiver Erinnerung. Sie hat eine ganz besondere Atmosphäre: klein und gemütlich, aber auch bunt und trubelig und vielfältig. Probiert es aus, man parkt am besten unten am Hafen und schlüpft ein Stück weiter links durch ein Stadttor in die Altstadt. Hier kann man sich treiben lassen und findet kleine Geschäfte zum Bummeln und nette Cafés zum Auftanken zwischendurch. Mein Highlight für diesen Tag war ein Laden mit schwedischen Ekelund-Handtüchern und Marimekko-Stoffen...

Wir haben den Tag genossen, bis uns die Füße vom Pflastertreten weh taten. Auf dem Rückweg haben wir auf Öland in Stora Rör haltgemacht, einem kleinen Hafen am Kalmarsund. Wir hatten von einem Steinofenbäcker gelesen, der mit ökologischem Mehl backt. Wir haben dort Sauerteigbrot gekauft (eine klare Empfehlung, wir sind in Schweden immer auf der Suche nach Brot ohne Zucker oder Konservierungsmittel) und in der Sonne sitzend leckere Kanelbullar (Zimtschnecken) gegessen.

Kanelbulle/ Zimtschnecke
Kanelbulle/ Zimtschnecke
Der Hafen von Stora Rör
Der Hafen von Stora Rör

An den nächsten Tagen haben wir die Insel ausgiebig erkundet. Wir waren bezaubert von der Natur, den Farben und der ganz besonderen Atmosphäre - irgendwie magisch!

 

Aber davon mehr im nächsten Blogartikel!

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